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Das Leben in einer Welt, die man nicht mehr versteht

Das Leben in einer Welt, die man nicht mehr versteht

October 29, 2024
Wie wir vermutlich alle wissen, führen Zeiten großer Umbrüche bzw. Paradigmenwechsel gleichzeitig zu einer großen Fülle an Opportunitäten, aber ebenso, wenn nicht sogar zu mehr Risiken.

Diese Tatsache führt in der logischen Schlussfolgerung dazu, dass aus solchen sich im Wandel der Zeit befindlichen Momenten der Geschichte strahlende Gewinner, aber leider auch eine Vielzahl enttäuschter Verlierer hervorgehen. Damit verbunden kommt es für das eigene Wohlergehen aber auch zu einem erheblichen Anteil auf die tatsächliche Akzeptanz und die Gestaltungsmöglichkeit der Veränderung an. Ganz entscheidend dafür ist die persönliche Übernahme einer gelebten Eigenverantwortung! Ein gewisses Mindestmaß an Disziplin, Engagement und die Bereitschaft, sich stetig weiterzuentwickeln und zu verbessern, sind dabei die elementaren und notwendigen Grundvoraussetzungen, langfristig erfolgreich werden zu können bzw. seine gesteckten Ziele auch tatsächlich zu erreichen.

Im japanischen Sprachgebrauch prägt sogar ein eigenes Wort, nämlich kaizen, diese Philosophie nach dem Streben der ständigen Verbesserung. An dieser fernöstlich gelebten Gepflogenheit kann man sich durchaus orientieren oder zumindest seine persönlichen Lehren daraus ziehen. Denn, wer auf Dauer nicht bereit ist, aus seinen Fehlern zu lernen und in regelmäßigen Abständen an sich selbst zu arbeiten, wird es vermutlich schwerer haben, unvorhersehbaren Ereignissen gegenüberzutreten und wird vermehrt Chancen und Opportunitäten verkennen. Diese Schilderung soll allerdings nicht den Eindruck erwecken, dass ausschließlich eiserne Disziplin und der gänzliche Verzicht zum wirtschaftlichen und persönlichen Erfolg führen, denn wir sollten nie gänzlich das Ziel, Freude an unseren täglichen Tätigkeiten zu haben, aus den Augen verlieren. Eine gesunde Kombination aus allen unterschiedlichen Welten bringt oftmals den größten Erfolg, da auch nur eine Lebensweise im bestmöglichen Einklang mit sich selbst das volle Potenzial zur Entfaltung bringen kann.

 

Wer sich neuen Herausforderungen, wie schwierig und aussichtslos sie auf den ersten Blick auch erscheinen mögen, nicht stellt, hat logischerweise gar keine Chance, davon zu profitieren, weil das aktive Eingreifen fehlt. Dabei ist es absolut kein Makel, neuen Veränderungen und Herausforderungen gerade am Beginn mit einer gewissen Verängstigung, Skepsis oder einem Unwohlsein gegenüberzutreten, man bezieht ja meist auch die Möglichkeit des Scheiterns mit ein. Aber im Nachhinein in dem Bewusstsein verharren zu müssen, es nicht einmal versucht zu haben, bereitet mir persönlich eine noch viel größere Unzufriedenheit, da nie mehr eruiert werden kann, was nicht alles hätte eintreten können. Realistischerweise muss man allerdings auch anmerken, dass, selbst wenn man eigenverantwortlich handelt und den Mut aufbringt, seine Gedanken und Ideen in die Tat umzusetzen gewisse Rücksetzer genauso dazu gehören wie die astreinen Erfolgsgeschichten (wenn sie nicht sogar die Voraussetzung dafür sind?). So erachten auch nicht gerade wenige der erfolgreichsten Personen unserer Welt daher ein gewisses Scheitern sogar für essenziell, um langfristig erfolgreich zu sein bzw. zu werden. Doch der Umgang mit dem Scheitern will gelernt sein!

 

Gerade deshalb ist das Erlernen von „resilientem“ Handeln auch von so bedeutender Relevanz. Dabei geht es im Besonderem darum, sich stets dem Wandel der Zeit mit neuen Problematiken und Veränderungen anzupassen und bestmöglich lösungsorientiert zu handeln. Eng damit verbunden ist auch die sogenannte „Antifragilität“. Der Begriff der „Antifragilität“ stammt federführend aus dem Buch „Antifragilität –Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“ vom libanesischen Wissenschaftler und Finanzmathematiker Nassim Nicholas Taleb. Dieser beschreibt ein Gedankenkonstrukt bzw. die Fähigkeit, sich in Zeiten permanenter Unsicherheiten, äußeren Störfaktoren und Stress stetig aufs Neue zu behaupten und positiv in die ungewisse Zukunft zu blicken. Nach Taleb geht der Begriff der „Antifragilität“ sogar noch weit über „Resilienz“ und „Robustheit“ hinaus.

„Das Resiliente, das Widerstandsfähige widersteht Schocks und bleibt sich gleich; das Antifragile wird besser. Das Antifragile steht Zufälligkeit und Ungewissheit positiv gegenüber, und das beinhaltet auch – was entscheidend ist – die Vorliebe für eine bestimmte Art von Irrtümern. Antifragilität hat die einzigartige Eigenschaft, uns in die Lage zu versetzen, mit dem Unbekannten umzugehen, etwas anzupacken – und zwar erfolgreich –, ohne es zu verstehen.“

Gerade die Tatsache, dass wir in unserer stetig komplexer werdenden Welt nicht mehr alles (vollumfänglich) verstehen, aber trotzdem mutig voranschreiten können, birgt das zugrungeliegende Potenzial, Lösungsansätze und in der weiteren Folge auch tatsächliche Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Individuums darf dabei nämlich nicht verkannt werden. Schließlich hat es die Menschheit seit ihrem Bestehen fortwährend zuwege gebracht, mit Veränderungen umzugehen und sich neuen Gegebenheiten anzupassen und sich dabei auch noch (zum Besseren?) weiterzuentwickeln.

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