Kevin Dzieza, MSc Geschäftsführer der teamneunzehn-Gruppe.
Die beiden Eigentümer der familiengeführten teamneunzehn-Gruppe, Christoph und Markus Ringsmuth waren bereits einige Jahre vor meinem Eintritt in das Unternehmen ausgezeichnete und professionelle Geschäftspartner von mir sowie meinen früheren Arbeitgebern. Durch die enge und produktive Zusammenarbeit entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Freundschaft, in deren Rahmen wir gemeinsam die Idee entwickelten, dass es für die teamneunzehn-Gruppe von großem Nutzen sein könnte, meine Expertise der Perspektive eines institutionellen Investors in das Unternehmen einzubringen.
Vor meinem Engagement bei der teamneunzehn-Gruppe hatte ich die Gelegenheit, bei zwei angesehenen institutionellen Investoren im Bereich Asset- und Investment Management Erfahrung zu sammeln. Aufgrund meiner nachweislichen Leistungen und des gewachsenen Vertrauens in meine Fähigkeiten bot sich die Möglichkeit, dass ich als dritter Geschäftsführer neben den beiden Brüdern die Verantwortung für den Bereich Akquise und Vertrieb übernehme.
Als einer der führenden Immobilienmakler sehen wir die aktuellen Veränderungen am Immobilienmarkt als eine bedeutende Herausforderung, die sich in vielerlei Hinsicht auf unsere Branche auswirkt. Das sehr schnell gestiegen Zinsumfeld und die erschwerte Hypothekarkreditvergabe haben zweifellos Auswirkungen auf die Nachfrage nach Immobilien. Potenzielle Käufer:innen sind vorsichtiger geworden und prüfen ihre Finanzierungsmöglichkeiten genauer. Dies hat zu einem spürbaren Rückgang der Immobilientransaktionen geführt, der in einigen Segmenten sogar über 70% im Vergleich zum Vorjahr betragen kann.
In dieser Situation sehen wir als Immobilienmakler die Notwendigkeit, unsere Beratungsdienstleistungen anzupassen. Wir müssen Käufer:innen und Verkäufer:innen helfen, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Das kann bedeuten, dass wir alternative Finanzierungsoptionen präsentieren, die nicht nur von den traditionellen Hypotheken abhängig sind. Darüber hinaus müssen wir auf aktuelle Markttrends und Preisentwicklungen achten, um realistische Preise und Erwartungen zu vermitteln. Die Unsicherheit am Markt erfordert von uns eine verstärkte Transparenz und Aufklärung der Kund:innen. Wir müssen in der Lage sein, die Auswirkungen dieser Rahmenbedingungen klar zu kommunizieren und Lösungen anzubieten, die den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden. Dies kann beispielsweise die Verlängerung von Verkaufszyklen oder die Suche nach renditestarken Investmentmöglichkeiten einschließen.
Trotz dieser Herausforderungen sehe ich auch Chancen in dieser Situation. Immobilien bilden eine solide langfristige Investition, und in einem Markt, der sich neu ausrichtet, können sich attraktive Gelegenheiten ergeben. Als Immobilienunternehmen ist es unsere Aufgabe, diese Gelegenheiten zu identifizieren und unseren Kund:innen dabei zu helfen, ihr Immobilienportfolio auf nachhaltige Weise zu gestalten. Insgesamt erfordert die aktuelle Lage am Immobilienmarkt Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und eine gründliche Marktkenntnis. Als Unternehmen sind wir bereit, diese Herausforderungen anzunehmen und weiterhin erstklassigen Service und Beratung in dieser sich wandelnden Landschaft zu bieten.
Die sich verändernden Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt haben Auswirkungen auf die gesamte Immobilienbranche und ihre Stakeholder. In der Praxis sind bereits einige bemerkenswerte Veränderungen im Verhalten und in den Strategien dieser Akteure erkennbar. Viele Immobilienunternehmen haben reagiert, indem sie ihre Geschäftsstrategien angepasst haben. Dies kann die Diversifizierung von Dienstleistungen, die Erschließung neuer Märkte oder die Identifizierung von Nischenmöglichkeiten einschließen, die trotz des allgemeinen Rückgangs florieren. Die Digitalisierung hat auch an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Zeiten der Pandemie. Unternehmen investieren verstärkt in digitale Plattformen und virtuelle Besichtigungen, um den Verkaufsprozess effizienter zu gestalten bzw. die Zielgruppe zu erweitern.
Ein weiterer bemerkenswerter Wandel betrifft das Arbeitsverhalten der Branche. Viele Unternehmen haben „remote" arbeitende Teams eingeführt oder ermöglichen hybride Arbeitsmodelle. Dies hat bereits Auswirkungen auf die Nachfrage nachgewerblichen Immobilien und die Büroflächenplanung. Weiters ist Nachhaltigkeit und das Beachten von Umwelt-, Sozial- und Governence-Faktoren (ESG) in den Fokus gerückt. Stakeholder der Immobilienbranche, einschließlich Investoren und Entwickler, legen vermehrt Wert auf nachhaltige Praktiken und umweltfreundliche Projekte.
Insgesamt zeigen sich in der Immobilienbranche verstärkte Anpassungsbereitschaft, Flexibilität und Innovationsfähigkeit. Die Akteure sind bemüht, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen, und suchen nach neuen Chancen und Lösungen. Diese Anpassungen könnten dazu beitragen, die Branche widerstandsfähiger zu machen und besser auf zukünftige Veränderungen vorzubereiten.
Der aktuelle Umbruch am Immobilienmarkt stellt Investoren vor Herausforderungen, wie gestiegene Zinsen und Finanzierungsschwierigkeiten. Dennoch gibt es auch Chancen. Preisverhandlungen sind nun häufiger, Diversifikation ist wichtig, nachhaltige Projekte sind im Aufwind und eine langfristige Perspektive kann sich auszahlen. Flexibilität und strategische Herangehensweise sind entscheidend, um in dieser neuen Lage erfolgreich zu sein.